Was war der größte Meilenstein für die vib europe in Ihrem ersten Geschäftsjahr?
Da wir in unserem ersten vollständigen Geschäftsjahr viele großartige Projekte umsetzen konnten, gibt es für uns keinen “größten” Meilenstein. Wir sind sehr zufrieden und blicken zielgerichtet und hochmotiviert auf das aktuelle Jahr.
Rückblickend haben wir nicht nur erfolgreich in die persönliche Weiterbildung im Bereich der Eisenbahntechnik und Qualitätsmanagement investiert, sondern konnten auch unser ECM Zertifikat verlängern.
Für mich persönlich zählt jedoch, dass wir unsere Kunden von unserem System überzeugen konnten. Wir freuen uns darauf die Instandhaltung für Bahnbaumaschinen, für den Gleisbau und die Schienenbearbeitung in den Unternehmen weiterzuentwickeln.
Wie sehen Sie die Entwicklung im ECM? Worauf legen Sie Ihren Fokus?
Als die “für die Instandhaltung zuständige Stelle” werden wir daraufsetzen, Erkenntnisse aus dieser Winterperiode zu analysieren und auszuwerten. Dieses Know-how können wir dann 1:1 gewinnbringend in die Projektabwicklung von unseren Kunden einfließen lassen. Der Fokus wird sein, ein ECM-System zu einem integrativen und für alle Beteiligten runden Bestandteil im Arbeitsalltag aufzubauen.
Was begeistert Sie besonders in der Welt des Gleisbaus?
Die “Gleisbauwelt” ist sehr bodenständig, man kennt sich, unterstützt sich und das gesprochene Wort wird gehalten. Diese Werte sind für mich schon immer von Bedeutung und wir möchten den Gemeinschaftssinn mit unseren Kunden weiter erhalten und selbstverständlich auch leben. Wir berücksichtigen alle Unternehmensebenen und wissen den Pragmatismus aus der Instandhaltung in unserem Managementsystem aufzugreifen und umzusetzen.
Der neue Koalitionsvertrag ist da. Welche Chancen sehen Sie hier für die Entwicklung im Bahnsektor?
Wie es im Koalitionsvertrag geschrieben ist, sehe ich Chancen darin, jetzt die Weichen für den Ausbau des Deutschlandtaktes zu stellen und mittels einer Beschleunigungskommission neue Verfahren und Projekte voranzutreiben.
Der Personenverkehr soll bis 2030 verdoppelt werden, dazu gehört auch eine nachhaltig durchdachte Streckenplanung. Meiner Meinung nach lassen sich Inlandsflüge nicht so einfach mit Verbindungen zu den Hauptbahnhöfen ausgleichen. Vielmehr würde eine schnelle Verbindung von Flughafen zu Flughafen dies gewährleisten und könnte damit die nationalen Flughafenzubringer für Fernflüge nachhaltig kompensieren.
Für unsere Branche sehe ich die Chance vor allem darin, dass neue Strecken genehmigt und gebaut werden, Bestandsinfrastruktur unterhalten und stillgelegte Strecken reaktiviert werden. Aber auch die generelle Digitalisierung im ÖPNV schreitet mit Hochdruck voran.
Wie spiegelt sich das Thema Nachhaltigkeit im Gleisbau wider?
Selbstverständlich findet sich Nachhaltigkeit auch im Gleisbau wieder! Die Hersteller arbeiten z.B. an technischen Innovationen in der Antriebs- und Arbeitstechnik. Keine Frage, natürlich benötigt eine Bahnbaumaschine auch ausreichend Kraft für die Umsetzung ihrer Arbeiten. Ein weiterer Weg ist u.a. eine teilweise Erneuerung (Retrofit) von Bestandsfahrzeugen. Darüber hinaus gibt es diverse gesetzliche Vorgaben, die genaue Anforderungen zu Lärm- und Emissionsabgaben vorschreiben.
Für mich findet sich Nachhaltigkeit nicht nur in der Technik und im Umweltschutz wieder, sondern auch in den Bereichen des Arbeitsschutzes sowie der Unternehmensentwicklung.
Ich wünsche mir, dass der bisherige Wissenstransfer gesichert und die Einzelerfahrungen von Eisenbahn- und Arbeitstechnik langfristig erhalten werden und nicht durch Trends ihren Stellenwert verlieren.